Tanger/Marokko
Hoffnung an der Meerenge von Gibraltar
EU-Flüchtlingspolitik - Abschiebekultur statt Willkommenskultur?
mehrere Termine, siehe Kursbeschreibung >>>
Als Bildungsurlaub anerkannnt
in verschiedenen Bundesländern
Das an der Meerenge von Gibraltar liegende Tanger oder Tingis, so die Bezeichnung der Amazigh/Berber, blickt auf 3000 Jahre Geschichte zurück. Als vielleicht bedeutendste Drehscheibe des globalen Handels zählt die Meeresenge zu den faszinierendsten geo-politisch-militärischen Grenzräumen auf dem Erdball, geprägt von antiken Mythen, Kontinente-übergreifenden kulturellen Blütezeiten sowie vom (Neo-)Kolonialismus. Erst seit dem späten 20. Jahrhundert wird die Stadt und ihr Umland zum Brennpunkt der Migration: Tausende, die von hier aus zum letzten, risikoreichen Sprung ins erhoffte Paradies Europa ansetzen; Hunderte, die das Meer verschluckt hat. Viele, die an einem unbekannten Ziel ein neues Leben beginnen.
Unser Seminar eröffnet uns ein breites, differenziertes Blickfeld auf das Phänomen der subsaharischen Migration in Marokko am Fallbeispiel der Meeresenge von Gibraltar und ihrem Hauptangelpunkt, Tanger. Die ausgewählten Gesprächspartner*innen repräsentieren weitgehend die Zivilgesellschaft auf beiden Seiten der Grenze: subsaharische Männer und Frauen sowie Vertreter*innen von Initiativen, Vereinen und Nichtregierungsorganisationen, die auf die Bedürfnisse der Migrant*innen reagieren und sich für ihre Interessen einsetzen.
Folgende Themen möchten wir dabei ergründen:
- Flüchtlingsströme und Integration in Marokko: ein “klassisches” Auswanderungsland wandelt sich im Zuge der Globalisierung zum “unerwarteten” Einwanderungsland.
- Wann wird die „Durchreise“ zum Dauerzustand?
- Die Lebenssituation subsaharischer Migrant*innen in Tanger und Umgebung, unter besonderer Berücksichtigung von Frauen und Kindern, sowie marokkanischer Jugendlicher ohne elterliche Fürsorge. Welche konkreten Hilfsmaßnahmen in Form von Sozialprojekten, humanitärer Hilfe, rechtlicher Beratung sowie Prävention leisten die unterschiedlichen Hilfsorganisationen und -initiativen?
- Wie empfängt die marokkanische Zivilgesellschaft die Neuankömmlinge? Wie reagieren die staatlichen und lokalen Behörden? Probleme von Rassismus und struktureller Gewalt.
- Sensibilisierungsmaßnahmen und Sozialprojekte, die Begegnung, Toleranz und Respekt fördern. Das Bedürfnis an psychologischer Betreuung. Verantwortung der Medien, die Art und Weise der Berichterstattung. Die Bedeutung der sozialen Netzwerke.
- EU-Migrationspolitik: ein ethisch-rechtliches Problem bezüglich der europäischen Menschenrechtscharta, gleichzeitig ein wachsendes Geschäftspotential für Schlepperbanden.
- Von der kolonialen Vergangenheit zur Gegenwart des Neokolonialismus als notwendige Bedingung für den Exodus an Arbeitskräften.
- Die kulturgeographische und politische Dimension der Kontinental- und Landesgrenze an der Meeresenge , sowie der Besonderheiten der spanischen Enklave Ceuta.
Ziel der Veranstaltung ist, die geographische, sozio-politische und historische Dimension des subsaharischen Migrationsprozesses an der Meeresenge in seiner Komplexität zu erkennen, Handlungsbedarf abzuleiten und dringend notwendige Strategien auszuwerten.
Wir empfehlen, den Bildungsurlaub mit einem längeren Aufenthalt bzw. einer Weiterreise im Land, zu verbinden. Zügige und komfortable Busverbindungen gibt es in alle marrokanischen Städte.
P24_115_02: 16.11.2025 - 22.11.2025
Mit der Bahn
Bahnanreise z.B. über Straßburg, Lyon, Barcelona, Madrid, Ageciras mit Zwichenübernachtungen in Barcelona und Algeciras möglich.
Mit dem Flugzeug
zeitlich günstige Flüge bieten i.d.R. RAM und IBERIA